Faszination durch Lehm und Grün

Wangelin, den 23.05.2016

Mit etwa 60 Besuchern kamen deutlich mehr als erwartet zur Eröffnungsveranstaltung am „Tag der offenen Tür“ beim Verein zur Förderung ökologisch-ökonomisch angemessener Lebensverhältnisse westlich des Plauer Sees e.V., kurz FAL. Dies entspricht vom Grundsatz her seiner Geschichte, wie Vereinsgeschäftsführer Klaus Hirrich im Gespräch mit unserer Redaktion sagte: „Ich wollte damals nicht mehr als ein paar schöne Bäume pflanzen und nach zwei Jahren sollte alles wieder seinen alten Gang gehen. Was daraus wurde, kann ich manchmal selber kaum glauben. Im Laufe der vergangenen 25 Jahre haben wir zwischen 50 000 und 60 000 Bäume gepflanzt und es ist fast erstaunlich, dass wir sao lange durchgehalten haben.“

Den Gästen wurde am Sonnabend ein Film gezeigt, der die Ereignisse des vergangenen Vierteljahrhunderts zeigt. Demzufolge sei durch das Engagement von vier Bürgermeistern, einem Pastor und einem „sächsischen Zuwanderer“ (Hirrich stammt aus Dresden) sowie viel Unterstützung aus verschiedenen Richtungen „das schier Unmögliche“ gelungen. „Dass dieser einst zur Überbrückung von Arbeitslosigkeit geschaffene Verein 25 Jahre lang überlebt, hätten wohl auch die Gründer nicht gedacht“, sagte der Vereinsvorsitzende Werner Arndt. „Wenn wir weiter Unterstützung erfahren wie bisher, ist mir nicht bange, dass wir auch die Goldene Hochzeit feiern werden!“

Trümmerwüsten mit Hinterlassenschaften der russischen Truppen fallen in dem Film immer wieder auf. Sie haben sich zu einem besonders attraktiven Stück Erde in ganz Mecklenburg verwandelt. Es sei eine „unübersehbare Insel für kulturelles Leben“ weit über die Grenzen unseres Landkreises hinweg. „Bei unseren Angeboten geht es darum, künstlerisch hochwertig und gleichzeitig handwerklich anspruchsvoll zu handeln“, sagt Hirrich.

Neben dem Garten mit schier unendlicher Artenvielfalt hat sich der Verein im ökologischen Bauen insbesondere mit Lehm einen Namen gemacht. Leider sei der Begriff „nachhaltig“ für manche Menschen mittlerweile abgedroschen, aber der FAL versuche trotzdem, sich weiter dafür einzusetzen. Und der Geschäftsführer sah begeisterte Besucher vor sich, als er sie durch mit Stroh gedämmte und Kalk sowie Lehm verputzte Bauten führte – die letzte Schicht teilweise überaus kunstvoll von Besuchern aufgebracht, die schon bis aus den USA nach Wangelin kamen. „Und Toleranz im menschlichen Bereich gehört natürlich auch dazu – wenn Frieden dabei ist“, so Hirrich. Gegenwärtig arbeitet der Verein an der Zulassung einer weiteren neuen Bauweise. Wir werden darüber berichten.

 

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